64 Jahre Mauerbau: Berlin gedenkt umgekommener Kinder

64 Jahre Mauerbau: Berlin gedenkt umgekommener Kinder

Berlin (epd). Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat am Mittwoch mit weiteren Vertretern aus Politik und Gesellschaft des Baus der Berliner Mauer vor 64 Jahren gedacht. Bei dem zentralen Gedenken an den 13. August 1961 in der Kapelle der Versöhnung der Mauergedenkstätte sagte Wegner: „Wir trauern um die Opfer der Mauer und werden sie nie vergessen.“ Zwischen 1961 und 1989 gab an der Berliner Mauer mindestens 140 Todesopfer. Davon wurden 91 Menschen bei Fluchtversuchen von DDR-Grenzsoldaten erschossen.

In diesem Jahr standen die Schicksale von Kindern aus West-Berlin im Fokus, die auf der Kreuzberger Seite des damaligen Grenzflusses Spree ums Leben kamen, weil das Gewässer zum DDR-Gebiet gehörte. Die Autorin Dilek Güngör erinnerte in ihrer Rede an Andreas Senk, Cegaver Katranci, Siegfried Kroboth, Giuseppe Savoca und Cetin Mert. Die Kinder im Alter zwischen fünf und acht Jahren ertranken in den Jahren zwischen 1966 und 1975 am Kreuzberger Gröbenufer. Vier von ihnen wurden nicht gerettet, da die DDR-Grenztruppen nicht eingriffen. West-Berliner Rettungskräfte durften den Fluss nicht befahren.

Im Anschluss gedachten die Gäste gemeinsam der Opfer von Mauer und deutscher Teilung und legten Kränze nieder. Die Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur, Evelyn Zupke, sagte, es „liegt an uns, dass die Erinnerung an die Opfer der SED-Diktatur nicht verblasst“.

Am 13. August 1961 hatte die DDR die Grenze zu West-Berlin abgeriegelt und die Berliner Mauer errichtet. In den folgenden 28 Jahren bis zum Fall der Mauer 1989 starben mindestens 140 Menschen nach Fluchtversuchen oder bei anderen Zwischenfällen an den Sperranlagen. Die Grenzanlagen rund um den Westteil der Stadt waren 155 Kilometer lang.