Genf (epd). Die Verhandlungen über ein international bindendes Plastikabkommen bei den UN in Genf kommen nicht voran. Saudi-Arabien, der Iran, Russland und andere Öl-Produzenten bremsten Fortschritte bei der möglicherweise letzten Verhandlungsrunde aus, hieß es aus diplomatischen Kreisen mit Blick auf das Ende der Gespräche am Donnerstag.
Die Öl-Produzenten wollten nur über Abfallmanagement und -Beseitigung sprechen, hieß es. Umweltschützer werfen auch den USA vor, die Gespräche lahmzulegen. „Lobbyistinnen von Öl-Multis und Vertreter Öl-produzierender Staaten wollen verhindern, dass das Plastikabkommen eine weltweite Reduktion der Plastikproduktion beinhaltet“, erklärte Greenpeace.
Ebenso weigerten sich diese Länder, Verbote für bestimmte Ölprodukte zuzustimmen. Rund 100 andere Staaten, darunter Deutschland, wollen in dem angestrebten Abkommen eine Reduzierung der Plastikproduktion festschreiben. Damit soll die befürchtete Verdreifachung der Produktion bis 2060 verhindert werden. Deutschland will laut Bundesumweltministerium weniger Plastikmüll, dafür aber mehr Recycling erreichen. Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth nimmt für Deutschland an den Verhandlungen teil.
Greenpeace und andere Nichtregierungsorganisationen verweisen neben den Umweltschäden durch Plastik auch auf gesundheitliche Risiken für den Menschen. Die aktuelle Verhandlungsrunde für ein Abkommen gegen die Vermüllung der Umwelt mit Plastik könnten sich bis Freitagmorgen hinziehen. Die Verhandlungen knüpfen an die fünfte Runde in Busan, Korea, an, die im Dezember 2024 ohne Einigung zu Ende gegangen war.