Psychiaterin fordert klare Regeln für Medienkonsum von Kindern

Psychiaterin fordert klare Regeln für Medienkonsum von Kindern

Düsseldorf (epd). Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) fordert verbindliche Regeln für die Nutzung von Social-Media-Plattformen. Angesichts der gestiegenen Zahl junger Menschen, die mit Essstörungen stationär behandelt werden, seien klare Regelungen zum Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen erforderlich, sagte Eva Möhler aus dem Vorstand der DGKJP der „Rheinischen Post“ (Dienstag) in Düsseldorf.

Social-Media-Trends wie #SkinnyTok könnten die Entstehung von Essstörungen begünstigen. Dabei posten Userinnen und User Inhalte zum Abnehmen und von extrem dünnen Körpern. Der Hashtag ist mittlerweile gesperrt.

Möhler, Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Psychosomatik und Psychotherapie am Uniklinikum des Saarlandes, betonte, verbindliche Regeln seien wichtig, „um Eltern zu entlasten, die oft angeben, mit dem Schutz ihrer Kinder vor Einflüssen aus der virtuellen Welt überfordert zu sein“. Bei kinderschutzrelevanten Themen wie bestimmten Einflüssen durch Social Media sei die Politik gefragt, entsprechende Regelungen zu schaffen.

Am Montag hatte das Statistische Bundesamt mitgeteilt, dass binnen 20 Jahren die Zahl der Mädchen und jungen Frauen von 10 bis 17 Jahren verdoppelt haben, die wegen Essstörungen in einem Krankenhaus stationär behandelt wurden. Ihre Zahl stieg von rund 3.000 im Jahr 2003 auf etwa 6.000 im Jahr 2023.