Mexiko-Stadt (epd). Der Sportartikelhersteller Adidas entschuldigt sich, das Design für eine Sandale der Tradition einer mexikanischen Gemeinde entlehnt zu haben. Zugleich erklärte der Weltkonzern mit Sitz im bayerischen Herzogenaurach am Montag, mit der Gemeinde Villa Hidalgo Yalálag einen „respektvollen Dialog“ anzustreben, der das kulturelle Erbe würdigt. Das Modell „Oaxaca Slip-On“ sei von einem Design inspiriert worden, das in der Tradition des Dorfes verwurzelt ist.
Auch der Designer der Sandale, der US-Amerikaner Willy Chavarria, zeigte sich reumütig. „Ich bedaure zutiefst die kulturelle Aneignung durch das Design des Schuhs“, sagte er dem britischen Sender BBC.
Nach Protesten der Indigenen hatte Adidas Mexiko bereits vor einigen Tagen Gesprächsbereitschaft signalisiert. Ziel sei es, „die Wiedergutmachung des Schadens an der Gemeinde von Villa Hidalgo Yalálag“ zu besprechen, sagte die Leiterin der Rechtsabteilung von Adidas Mexiko, Karen Vianey González Vargas, einem Bericht der Zeitung „El Universal“ zufolge.
Der Fall reiht sich ein in eine Liste von Modeunternehmen, die in den vergangenen Jahren von indigenen Gemeinden Mexikos der kulturellen Aneignung bezichtigt wurden, darunter Firmen wie Zara, Louis Vuitton und Levi Strauss. In mehreren Fällen haben die Unternehmen die kritisierten Kleidungsstücke vom Markt genommen.