Berlin (epd). Die Kampagnen-Organisation Campact hat ihre Einnahmen im vergangenen Jahr um knapp 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Insgesamt habe der eingetragene Verein mit Einnahmen von rund 24,6 Millionen Euro (2023: 14,5 Millionen Euro) ein Rekordjahr gehabt, sagte Geschäftsführer Felix Kolb bei der Vorstellung des Transparenzberichts für das abgelaufene Jahr am Freitag in Berlin. Gleichzeitig stellte Kolb heraus, dass die Organisation keine Mittel von staatlicher Seite erhalten habe.
Er beklagte andauernde „systematische Angriffe“ seit dem Sommer 2024 auf die Glaubwürdigkeit „als unabhängige Organisation“. Damals habe der Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß behauptet, Campact sei staatlich finanziert und missbrauche Steuergelder, um Parteien links der Mitte zu unterstützen. Diese Falschbehauptung sei gerichtlich untersagt worden. Campact hat Kolb zufolge in diesem Jahr bereits mehr als 50 Verfahren „gegen AfD-Politiker und rechtsextreme Medien“ wegen solcher Behauptungen angestrengt.
Im Jahr 2024 habe sich die Nichtregierungsorganisation erstmals dazu entschieden, aufgrund der Landtagswahlen in Ostdeutschland Parteien mit Spenden vor allem im Kampf um Direktmandate zu unterstützen. Kolb zufolge wurde „die Gefahr identifiziert“, dass die AfD nach den Wahlen jeweils ein Drittel der Abgeordneten stellen könnte und damit eine Sperrminorität bei wichtigen Entscheidungen hätte. Daher seien insgesamt 170.000 Euro an die SPD, 125.000 Euro an die Grünen, 75.000 Euro an die Linke und 4.000 Euro an die BVB-Freie Wähler Brandenburg gespendet worden.