Kongo: M23 wirft UN Verbreitung von Falschinformationen vor

Kongo: M23 wirft UN Verbreitung von Falschinformationen vor

Nairobi, Goma (epd). Vor dem Beginn geplanter Friedensverhandlungen hat die kongolesische Rebellengruppe M23 den Vereinten Nationen die Verbreitung haltloser Anschuldigungen vorgeworfen. Das UN-Menschenrechtsbüro hatte am Dienstag einen Bericht vorgelegt, wonach die Miliz bei einem Massaker im Juli im Ostkongo mehr als 300 Zivilistinnen und Zivilisten getötet hat. Auch die kongolesische Regierung verurteilte die Gewalt am Donnerstagabend. M23 erklärte auf der Plattform X, die Vorwürfe seien rein politisch motiviert.

An diesem Freitag sollten in Katar Gespräche zwischen der kongolesischen Regierung und der Rebellenallianz "Alliance Fleuve Congo”, in deren Zentrum M23 steht, beginnen. M23 erklärte am Donnerstag, sie hätten für die Gespräche keine Einladung erhalten und deswegen auch keine Delegation nach Doha entsandt. Die Rebellen werfen zudem der Regierung vor, eine vereinbarte Feuerpause gebrochen zu haben.

Bezüglich der Vorwürfe der UN kritisierten die M23, die Vereinten Nationen hätten als Quellen für den Bericht vor allem die kongolesische Armee und verbündete Milizen herangezogen und keine eigenen Untersuchungen angestellt. Übergriffe der Armee gegenüber Zivilisten in den vergangenen Wochen würden hingegen verschwiegen.

Die M23-Rebellen werden von Ruanda unterstützt. Die ruandische und kongolesische Regierung hatten sich nach Verhandlungen in den USA darauf geeinigt, auf einen Frieden hinzuarbeiten. Die Rebellen fordern die Freilassung politischer Gefangener, bevor Verhandlungen weitergehen.

Sowohl die USA als auch die Vereinigten Arabischen Emirate haben großes wirtschaftliches Interesse an den wertvollen Bodenschätzen, um deren Kontrolle seit Jahren Armee und Rebellengruppen im Ostkongo kämpfen. Die Bevölkerung der Region leidet massiv unter der Gewalt. Knapp acht Millionen Menschen leben nach UN-Angaben auf der Flucht.