Solingen gedenkt am Jahrestag des Messeranschlags der Opfer

Solingen gedenkt am Jahrestag des Messeranschlags der Opfer

Solingen (epd). Ein Jahr nach dem terroristischen Anschlag in Solingen gedenkt die Stadt am Samstag der Opfer. Zu der Veranstaltung auf dem Fronhof, dem damaligen Tatort, werden unter anderen der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und zahlreiche weitere Vertreter aus Politik und Gesellschaft erwartet. Bei dem islamistisch motivierten Messerangriff am 23. August 2024 hatte ein als Asylbewerber nach Deutschland gekommener 26-jähriger Syrer gezielt auf Besucher des Festes zum 650-jährigen Bestehen der Stadt eingestochen.

Eine 56-jährige Frau und zwei Männer im Alter von 56 und 67 Jahren wurden getötet. Acht Menschen wurden durch Stiche verletzt, mehrere von ihnen schwer, und zwei weitere Festbesucher erlitten bei den Angriffen vor allem Schäden an der Kleidung. Die Ermittlungsbehörden sprechen deshalb von zehn Verletzten.

Gegen den mutmaßlichen Täter Issa al H. läuft derzeit der Prozess vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf. Die Anklage lautet auf dreifachen Mord, zehnfachen versuchten Mord sowie Mitgliedschaft in der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS). Die Bundesanwaltschaft geht von einer terroristischen Motivation des Mannes aus. Der Angeklagte legte zu Beginn des Prozesses im Mai ein Geständnis ab. Das Urteil soll im September gesprochen werden.

Bei der Gedenkfeier sind Ansprachen von Ministerpräsident Wüst und dem Solinger Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) vorgesehen. Die evangelische Kirche hat zudem zu einem geistlichen Impuls eingeladen. Für 21.37 Uhr - den Zeitpunkt des Anschlags - ist eine Gedenkminute auf dem Fronhof geplant.