Petition für Rückkehr von jesidischer Familie

Petition für Rückkehr von jesidischer Familie

Potsdam (epd). Nach der Abschiebung einer jesidischen Familie aus Brandenburg in den Irak ist eine Petition mit rund 35.000 Unterschriften für ihre Rückholung an den Landtag übergeben worden. Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (SPD) habe die Petition am Donnerstag in Potsdam entgegengenommen, sagte eine Sprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Unterschriftensammlung war von Mitschülern eines der abgeschobenen Kinder gestartet worden.

In der Petition der Kinder heißt es unter anderem, ihr Freund und Klassenkamerad sei ohne ersichtlichen Grund abgeschoben worden. „Wir fühlen uns seinetwegen sehr besorgt“, betonen sie dort: „Er hat immer für ein Lächeln gesorgt und unser Schulleben bereichert.“ Er und seine Familie hätten sich stets bemüht, sich zu integrieren und ein Teil der hiesigen Gemeinschaft zu sein. In ihrer Heimat seien sie früher von der Terrorgruppe IS verfolgt worden.

Die Abschiebung sei „eine grobe Verletzung der Menschenrechte“, heißt es weiter in der Petition: „Wir bitten daher die zuständigen Behörden, die Lage erneut zu prüfen.“ Dem jesidischen Mitschüler müsse eine angemessene Chance gegeben werden, ein sicheres Leben in Deutschland zu führen.

Auch Brandenburgs Innenminister René Wilke (parteilos) hatte sich von dem Schicksal der Familie berührt gezeigt und angekündigt, sich um ihre Rückholung zu bemühen. Voraussetzung sei, dass die Gerichte dies möglich machen. Die Verfahren zu dem Fall sind noch nicht abgeschlossen. Zuletzt hatte Ende Juli das Verwaltungsgericht Potsdam die Ablehnung von Asyl und Flüchtlingsschutz für die Familie bestätigt. (AZ: VG 16 K 616/23.A)