Berlin (epd). Die Bundeswehr hat mit dem Abwurf von Hilfsgütern über dem Gazastreifen begonnen. In den ersten beiden Flügen der Luftwaffe seien 34 Paletten mit insgesamt knapp 14 Tonnen Nahrungsmitteln und medizinischen Hilfsgütern abgeworfen worden, teilten das Bundesverteidigungsministerium und das Auswärtige Amt am Freitag mit. Die Hilfsgüter seien von der Hilfsorganisation „Jordanian Hashemite Charity Organization“ bereitgestellt worden.
„In Gaza fehlt es in diesen Tagen vor allem an Nahrung und Medikamenten. Für viele Menschen - auch für viele Kinder - geht es ums nackte Überleben“, erklärte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zum Start der von Jordanien koordinierten Luftbrückenoperation.
Der durch den Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 auf Israel ausgelöste Krieg hat im Gaza-Streifen eine humanitäre Katastrophe ausgelöst, auch weil Israel immer wieder Hilfslieferungen blockiert.
Pistorius und Außenminister Johann Wadephul (CDU) räumten ein, dass die Hilfslieferungen aus der Luft die dramatische Lage im Gazastreifen nur geringfügig verbessern dürften. „Nur über den Landweg können Hilfsgüter die Menschen in ausreichender Menge erreichen“, betonte Wadephul. Deswegen fordere Deutschland die israelische Regierung dringend auf, den UN und den internationalen Hilfsorganisationen sicheren Zugang und vor allem auch sichere Verteilung zu ermöglichen.
Deutschland beteiligt sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums mit zwei Transportflugzeugen der Luftwaffe vom Typ A400M sowie mit Soldaten des Heeres, die eine Packstraße für die Abwurflasten betreiben, an der internationalen Luftbrücke. Die beiden Maschinen waren bereits am Mittwoch von Wunstorf nach Jordanien verlegt worden und sind nun auf dem jordanischen Luftwaffenstützpunkt Muwaffak Salti in Al-Azrak stationiert.
Bereits im März vergangenen Jahres hatte sich die Luftwaffe für zwei Wochen zusammen mit weiteren internationalen Partnern an einer Luftbrücke beteiligt.