Bonn (epd). Deutsche werden seltener katholisch getraut oder bestattet. Im Jahr 2024 heirateten gut 22.500 Paare katholisch, wie aus der Broschüre „Kirche in Zahlen“ hervorgeht, die die katholische Deutsche Bischofskonferenz am Mittwoch in Bonn veröffentlichte. Im Jahr 2023 hatten gut 27.560 Paare katholisch geheiratet. Die Zahl der katholischen Trauungen geht demnach seit 1990 stark zurück: Ende der 1980er Jahre gaben sich laut Bischofskonferenz noch mehr als 110.000 Paare in einer katholischen Kirche das Ja-Wort.
Auch die Zahl der katholischen Bestattungen sinkt. Im Jahr 2024 gab es laut der Statistik rund 213.000 Bestattungen. Das entspreche etwa einem Viertel aller Sterbefälle in Deutschland. 2023 waren es demnach noch knapp 226.200 Bestattungen.
In den bevölkerungsreichsten Bundesländern Bayern und Nordrhein-Westfalen, wo auch die meisten Katholiken in Deutschland leben, ließen sich die meisten Menschen katholisch trauen oder beerdigen, wie die Statistik zeigt.
In beiden Bundesländern gab es laut der Broschüre mit jeweils über 80.000 Austritten auch die stärksten Mitgliederverluste, allein im Erzbistum Köln kehrten 2024 gut 29.000 Menschen der katholischen Kirche den Rücken - der höchste Wert unter allen 27 katholischen Bistümern.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sagte laut Mitteilung, man wolle nichts beschönigen und nenne deshalb alle Zahlen, auch die für die Kirche kritischen. „Aber wir möchten auch deutlich machen, dass die Kirchen in Deutschland, auch wenn sie gemeinsam knapp unter 50 Prozent der Bevölkerung ausmachen, eine starke Stimme sind: pastoral, politisch und gesellschaftlich“, sagte der Limburger Bischof.