Nairobi (epd). Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ (HRW) kritisiert den Ausschluss dutzender Oppositionskandidaten von der Präsidentenwahl in Kamerun. Unter ihnen sei auch der wichtigste Herausforderer von Präsident Paul Biya, der Politiker Maurice Kamto, teilte HRW am Mittwoch in Kenias Hauptstadt Nairobi mit. Die Entscheidung der kamerunischen Wahlkommission mache den für den 12. Oktober geplanten Urnengang zur „reinen Formsache“.
Insgesamt wurden laut HRW lediglich 13 von 83 Kandidaten zur Wahl zugelassen. Der seit 1982 amtierende Präsident Biya hatte bereits Mitte Juli seine erneute Kandidatur angekündigt. Dem 92-Jährigen wird vorgeworfen, mehrere Wahlen zu seinen Gunsten gefälscht zu haben. Die ehemalige deutsche Kolonie Kamerun wurde nach dem Ersten Weltkrieg bis zur Unabhängigkeit unter britische und französische Verwaltung gestellt. Dies führt bis heute zu Konflikten. Seit 2017 kämpfen Separatisten für eine Abtrennung der englischsprachigen Provinzen.