Berlin (epd). Der Bundesrat hisst am Samstag zum Berliner Christopher Street Day (CSD) die Regenbogenflagge. Diese stehe „als Bekenntnis zu Werten, denen wir uns als Demokratinnen und Demokraten verpflichtet fühlen“, erklärte die Bundesratspräsidentin und saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) am Freitag. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hat dagegen entschieden, dass am Bundestag anders als in den Vorjahren keine Regenbogenflagge zum Berliner CSD gehisst wird.
Jeder Mensch habe „das Recht, ohne Diskriminierung in Würde zu leben und zu lieben“, erklärte Rehlinger. Der CSD-Aufzug wird unter anderem am Bundesrat in der Leipziger Straße vorbeiführen.
Eigens für den CSD haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in dieser Woche die Treppen an der U-Bahnstation „Bundestag“ mit Klebestreifen in Regenbogenfarben eingefärbt. Zudem wurde ein Eingang der Station mit der „Progressive Pride Flag“, einer erweiterten Regenbogenflagge, beklebt. Auf Instagram erklärte die BVG: „Wir helfen gerne beim Flagge zeigen.“
Bundestagspräsidentin Klöckner hatte ihre Entscheidung gegen die Beflaggung am CSD damit begründet, dass die Regenbogenfahne bereits am 17. Mai - dem internationalen Aktionstag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie - gehisst wurde und der CSD ein Tag der Versammlung und des Protests sei. Zudem wurde dem sogenannten Regenbogen-Netzwerk des Bundestags verboten, als offizielle Gruppe beim Berliner CSD mitzulaufen.
Der Christopher Street Day erinnert an einen Aufstand der Homosexuellen-Community im New Yorker Stadtteil Greenwich Village im Umfeld der Bar Stonewall Inn in der Christopher Street, der am 28. Juni 1969 begann.