Entwicklungsministerin Alabali Radovan startet Südafrika-Reise

Entwicklungsministerin Alabali Radovan startet Südafrika-Reise
Ihre erste größere Auslandsreise führt Entwicklungsministerin Alabali Radovan nach Südafrika. Dort informiert sie sich über die südafrikanische Impfstoffproduktion, besucht Jugendprojekte und vertritt Deutschland beim G20-Entwicklungstreffen.

Johannesburg (epd). Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) ist zu ihrer ersten großen Auslandsreise in Südafrika eingetroffen. Am Mittwochmorgen landete sie in Johannesburg. „Deutschland und Südafrika verbinden demokratische Werte ebenso wie eine enge wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit“, sagte die Ministerin anlässlich ihres viertägigen Besuchs: „Diese möchte ich weiter stärken.“

Zu Beginn ihrer Reise besuchte die Ministerin am Mittwochmorgen ein Forschungszentrum in Johannesburg. Deutschland fördert hier gemeinsam mit der EU ein Projekt, mit dem unter anderem Impfstoffe entwickelt und produziert werden. „Mit der Corona-Pandemie haben wir erlebt, dass der afrikanische Kontinent insgesamt sehr auf Importe angewiesen war und auch allein gelassen wurde, was Impfungen angeht“, sagte Alabali Radovan bei ihrem Besuch in der Forschungseinrichtung. Daraus wolle man lernen.

Die Afrikanische Union hat als Reaktion auf die Corona-Pandemie das Ziel ausgegeben, bis 2040 mehr als 60 Prozent des afrikanischen Bedarfs selbst entwickeln und produzieren zu wollen.

Die Ministerin und ihre Delegation besuchten am Nachmittag zudem ein Ausbildungszentrum für Jugendliche im Township Alexandra, das zu den ärmsten Vierteln von Johannesburg gehört. Hier unterstützt das Entwicklungsministerium unter anderem ein Solar-Trainingsprogamm für junge, arbeitslose Menschen. Ziel ist es, ihre Berufschancen im wachsenden Sektor der erneuerbaren Energien zu erhöhen. In Südafrika liegt die Arbeitslosenrate bei den 15- bis 35-Jährigen derzeit bei mehr als 45 Prozent.

Auf ihrer Reise will sich die Ministerin nicht nur mit Vertretern der südafrikanischen Regierung, sondern auch mit örtlichen Wirtschaftsrepräsentanten austauschen. Wirtschaftlich sei Südafrika Deutschlands wichtigster Partner auf dem Nachbarkontinent, sagte Alabali Radovan. Ursprünglich war für Dienstag bereits ein Besuch in einem BMW-Werk nahe der Hauptstadt Pretoria geplant. Wegen wetterbedingter Flugverspätungen am Montagabend musste die Ministerin diesen Termin jedoch absagen.

Während ihres Südafrika-Aufenthaltes nimmt Alabali Radovan auch an einem Treffen der G20-Entwicklungsminister teil. Bei der Zusammenkunft am Donnerstag und Freitag in Skukuza geht es unter anderem um die Bekämpfung illegaler Finanzströme.

Südafrika ist die größte Volkswirtschaft des Kontinents. 31 Jahre nach Ende der Apartheid ist das Land wichtiger Partner Deutschlands und der Europäischen Union. Zugleich ist Südafrika geprägt von weitverbreiteter Armut und sozialer Ungleichheit. Seit 1994 engagiert sich Deutschland entwicklungspolitisch in Südafrika und konzentriert sich auf die Bereiche nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung sowie die Förderung einer sozial gerechten Energiewende.