Düsseldorf (epd). Die beratende Gründungskommission hat ein Konzept für das zukünftige Deutsche Fotoinstitut (DFI) in Düsseldorf vorgelegt. Zentrale Aufgaben sollen Archivierung und Sicherung von Fotografien, Forschung, Digitalisierung, Vermittlung und internationaler Austausch sein, wie das am Montag in Düsseldorf vorgestellte Konzept vorsieht.
Fotografie habe in Deutschland „eine lange und große Tradition“, heißt es darin. Doch viele sowohl historische wie auch aktuelle Bestände seien gefährdet, etwa durch Materialverfall, den Übergang von der analogen zur digitalen Bildkultur oder das berufliche Ende der Fotografinnen und Fotografen, die das Medium seit den 50er Jahren in Deutschland positioniert haben. Das fotografiehistorische Erbe Deutschlands müsse gesichert werden. Das DFI solle ein Kompetenzzentrum für die Bewahrung, Erforschung und Vermittlung des fotografischen Erbes werden.
Die Gründungskommission hat acht Leitprinzipin für das Institut formuliert. Dazu zählt etwa die künftige Rolle als Prozessbegleiter, Moderator und Vermittler zur Bewahrung, Erforschung und Vermittlung des nationalen Kulturerbes der Fotografie. Der Lenkungsausschuss von Bund, Land NRW und der Stadt Düsseldorf werde den Abschlussbericht der Gründungskommission zügig prüfen, bewerten und einen Plan für die weitere Umsetzung entwickeln, erklärte das NRW-Kulturministerium. Der Lenkungsausschuss werde eine Findungskommission für die Gründungsdirektion einsetzen, die den Aufbau des DFI vorantreiben solle.
Der Bundestag hat 42,9 Millionen Euro zur Verfügung gestellt und sich ausdrücklich für ein Deutsches Fotoinstitut in Düsseldorf entschieden. Das Land übernimmt den gleichen Anteil. Die Städte Düsseldorf und Essen hatten sich jahrelang beide um den Standort bemüht.
Zur Gründungskommission gehören die Direktorin der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf, Susanne Gaensheimer, sowie Peter Gorschlüter, Direktor des Museums Folkwang in Essen, Felix Krämer vom Vorstand des Museums Kunstpalast in Düsseldorf und die Fotografie-Restauratorin Katrin Pietsch aus Amsterdam. Weitere Mitglieder sind der Restaurator Christian Scheidemann aus New York, die Kuratorin Inka Schube vom Sprengel Museum Hannover und der Düsseldorfer Fotograf Moritz Wegwerth.