Mexiko: Demonstration gegen Gentrifizierung in Mexiko-Stadt

Mexiko: Demonstration gegen Gentrifizierung in Mexiko-Stadt

Mexiko-Stadt (epd). In Mexiko-Stadt haben am Sonntag (Ortszeit) Anwohner und Aktivisten an einem Marsch gegen die sogenannte Gentrifizierung teilgenommen. Die Demonstration fand im südlichen Stadtviertel Tlalpan statt, wie die Nachrichtenplattform „Animal Político“ berichtete. Die Polizei begleitete die mehreren hundert Protestierenden und verhinderte Ausschreitungen wie bei der ersten Demonstration am 4. Juli, als Läden in stark gentrifizierten Vierteln wie La Condesa beschädigt wurden. Die Verdrängung ärmerer Bewohner aus bestimmten Stadtteilen ist eines der dringlichsten Probleme der Hauptstadt.

Die zweite Demonstration richtete sich gegen Immobilienprojekte, die im Süden der Hauptstadt geplant sind. Darunter befindet sich die luxuriöse Siedlung Fuentes Brotantes 134, die in einem ursprünglich indigenen Dorf realisiert werden soll. Die Projektgegner befürchten, dass durch die neuen Immobilien die Wasserknappheit weiter zunimmt. Nach anhaltenden Protesten verordneten die Behörden Ende 2024 für diese Siedlung einen vorläufigen Baustopp.

Der Stadtplaner Federico Taboada López erklärte in einem Interview der Tageszeitung „La Jornada“, dass jedes Jahr rund 100.000 Menschen aus Mexiko Stadt vertrieben würden, weil sie sich keine Wohnung mehr leisten könnten.

Auf den ersten Marsch gegen die Gentrifizierung reagierte die Stadtpräsidentin Clara Brugada mit einer Reihe von Maßnahmen zugunsten des Rechts auf Wohnen. Zur Stabilisierung der Mieten sollen die Wohnungsmieten in Mexiko-Stadt nicht stärker steigen als die Inflationsrate, so Brugada. Zudem sollen Anbieter temporärer Mieten wie Airbnb stärker geregelt werden.