Offenbach (epd). Das internationale Kriegsdienstverweigerer-Netzwerk Connection trauert um seinen Mitgründer und langjährigen Geschäftsführer Rudi Friedrich. Der Friedensaktivist sei Anfang der Woche beim Wandern in den Alpen bei Como verunglückt, teilte der Verein mit Sitz in Offenbach am Freitag mit. Die italienische Bergrettung habe ihn nur noch tot auffinden können. Friedrich war nach Vereinsangaben 60 Jahre alt.
Der Kriegsdienstgegner hatte Anfang der 1990-er Jahre das zuvor lockere Netzwerk zu einem organisierten Beratungs- und Hilfsverein umgeformt. Zuletzt waren fünf hauptamtliche Mitarbeiter bei Connection für die Unterstützung von Hilfesuchenden aus aller Welt im Einsatz. So hatte sich der Verein nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine 2022 vehement für russische und ukrainische Kriegsdienstverweigerer und Deserteure eingesetzt und sich dafür starkgemacht, dass kampfunwillige junge Russen in Deutschland Asyl erhalten sollten.
„Wir wollen die Arbeit auf jeden Fall fortsetzen“, sagte der Vereinsvorsitzende Franz Nadler dem Evangelischen Pressedienst (epd). Allerdings hinterlasse Friedrich eine gewaltige Lücke. Er sei das zentrale Herzstück von Connection gewesen.