Weimar (epd). Der Yiddish Summer Weimar blickt von Samstag an auf ein Vierteljahrhundert erfolgreicher Kulturvermittlung zurück. Zwischen dem 12. Juli und 17. August biete die internationale Sommerschule für jiddische Musik, Sprache und Kultur mehr als 100 Veranstaltungen in Weimar an, teilte die Festivalleitung am Donnerstag mit. Die Angebote reichten von Workshops über Konzerte und Filmvorführungen bis hin zu Mitmachangeboten, die Gästen einen niederschwelligen Zugang zu jüdischer Kultur ermöglichen sollen.
Eröffnen wird den Yiddish Summer das türkisch-griechisch-deutsche YAM Ensemble mit einem Open-Air-Konzert auf dem Weimarer Herderplatz. Parallel starten laut Veranstaltern 22 Workshops mit Angeboten zu Themen der jüdischen Sprache und Musik. Das Anliegen des Yiddish Summer sei es damals wie heute, nicht die Klischees gegenüber dem Jiddischen zu reproduzieren, sondern die Kultur als weltoffen und lebendig zu verstehen, hieß es. Vergangenes Jahr nahmen rund 12.000 Menschen an den mehr als 100 Veranstaltungen teil.
Sorge bereitet der Festivalleitung die politische Weltlage. Zwar ist nach Aussage von Kurator Andreas Schmitges in Thüringen derzeit kein Programmbaustein gefährdet. Zwei internationale Konzerte des Festivals in Florenz und Belgrad mussten jedoch wegen Sicherheitsbedenken abgesagt werden. Der Yiddish Summer findet seit 2000 regelmäßig in Weimar statt. Gegründet wurde das Festival von dem in Berlin lebenden, US-amerikanischen Komponisten und Kulturaktivisten Alan Bern.