Frankfurt a.M., Johannesburg (epd). Das UN-Hilfsprogramm Unaids warnt wegen ausbleibender Gelder vor Rückschlägen bei der Bekämpfung von HIV/Aids. Eine „historische Finanzierungskrise“ drohe die Fortschritte der vergangenen Jahrzehnte zunichtezumachen, teilte Unaids am Donnerstag im südafrikanischen Johannesburg zur Veröffentlichung des „Global Aids Update 2025“ mit.
Signifikante und plötzliche Kürzungen hätten zu weitreichenden Einschnitten im Gesundheitswesen und Einsparungen beim Gesundheitspersonal geführt. Dadurch seien Programme zur Prävention von HIV sowie Behandlungsdienste in Gefahr, warnte Unaids. Konkret verwies das Hilfsprogramm unter anderem auf Mosambik, wo 30.000 Mitarbeitende im Gesundheitswesen von Kürzungen betroffen seien.
Unaids warnte insbesondere vor einem kompletten Zusammenbruch der von den USA finanzierten HIV-Präventions- und Behandlungsprogramme. In diesem Fall könnten sich Schätzungen zufolge bis 2029 sechs Millionen Menschen zusätzlich mit HIV infizieren. Zudem drohe der Tod von zusätzlich vier Millionen Menschen im Zusammenhang mit einer Aids-Erkrankung, hieß es.
Die USA haben seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump ihre Auslandshilfe weitgehend zusammengestrichen. Die Vereinigten Staaten waren für die Finanzierung von Aids-Programmen in Ländern des globalen Südens bisher ein unerlässlicher Geber. Auch andere Industrienationen haben bei ihrer Entwicklungszusammenarbeit gekürzt. Weltweit stehen viele Hilfsprogramme deshalb unter Druck.
Aids ist eine Immunschwächekrankheit, die durch das HI-Virus ausgelöst wird. Der Erreger wird durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, verunreinigte Injektionsnadeln oder verseuchte Blutkonserven übertragen. Es gibt keine Schutzimpfung, aber mit antiretroviralen Medikamenten kann die Vermehrung der Viren gehemmt werden. So gibt es die Chance auf eine normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität.
Laut Unaids starben vergangenes Jahr 630.000 Menschen an Krankheiten im Zusammenhang mit Aids. Im Vergleich zu 2010 sanken die Todesfälle laut Bericht um mehr als 50 Prozent. Auch die Zahl der Neuinfektionen ist deutlich zurückgegangen.