Köln (epd). In der Spielzeit 2023/2024 haben mehr als 20 Millionen Menschen Vorstellungen von deutschen Theatern und Opernhäusern besucht. Die Zahl der Zuschauerinnen und Zuschauer, auch von Auslandsgastspielen der deutschen Bühnen, sei somit im Vergleich zur vorangegangenen Spielzeit um 1,5 Millionen Menschen gestiegen, erklärte der Deutsche Bühnenverein am Montag in Köln bei der Vorlage der Werkstatistik.
Für die Statistik habe der Bühnenverein Angaben von 369 Theatern aus Deutschland erhalten. Über das Jahr gerechnet ergeben sich daraus für Deutschland durchschnittlich mehr als 55.000 Theaterbesuche pro Tag, wie der Bühnenverein erklärte.
69 Bühnen aus Österreich und der Schweiz lieferten ebenfalls Daten, die in die Statistik einflossen. Zusammen mit Österreich und der Schweiz besuchten demnach rund 25 Millionen Besucherinnen und Besucher Aufführungen in Sparten wie Oper, Operette, Schauspiel, Ballett, Kinder-, Jugend-, Puppen- und Figurentheater, Revue und Liederabend.
Claudia Schmitz, Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Bühnenvereins, nannte den deutlichen Anstieg der Besuchszahlen umso bemerkenswerter, als die Zahl der Inszenierungen und Aufführungen in Deutschland im Vergleich zur vorangegangenen Spielzeit fast gleich geblieben sei. Auch wenn die Besuchszahlen noch unter denen der Vor-Corona-Zeit lägen, halte die Erholung nach der Pandemie weiter an, erklärte Schmitz. Allerdings habe es seinerzeit mehr Inszenierungen und Aufführungen gegeben. Die Besuchszahlen erreichen laut der neuen Werkstatistik 88 Prozent der Zahlen der Saison 2018/19, die Aufführungszahlen liegen bei 91 Prozent gegenüber der letzten Vor-Corona-Saison.
Der Anteil von Tanz sowie Kinder- und Jugendtheater am Gesamtrepertoire der Kulturhäuser ist nach Angaben des Bühnenvereins weiter gestiegen, sowohl bei den Aufführungs- als auch bei den Besucherzahlen. Hier erreichten Kinder- und Jugendtheater mittlerweile 20 Prozent aller Zuschauer in Deutschland (4 Millionen Menschen), Ballett und Tanz lägen bei zwölf Prozent aller Zuschauer (2,4 Millionen Menschen). Größte Sparte bleibe das Schauspiel mit 32 Prozent der Besucher (6,5 Millionen Menschen). Ins Musiktheater (Oper, Operette und Musical) gingen 27 Prozent aller Zuschauer (5,5 Millionen Menschen).
Der meistgespielte Dramatiker bleibe nach wie vor der britische Dichter William Shakespeare (1564-1616), erklärte der Bühnenverein. Im Bereich Oper führten weiterhin Werke des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791).