Sozialverbände wollen in Beratungen zu Pflegereform einbezogen werden

Sozialverbände wollen in Beratungen zu Pflegereform einbezogen werden

Berlin (epd). Mehrere große Sozial- und Wohlfahrtsverbände kritisieren, dass sie bei den Beratungen über die Pflegereform nicht mit am Tisch sitzen. „Die Stimme der pflegebedürftigen und behinderten Menschen sowie ihrer An- und Zugehörigen darf in diesem Prozess nicht fehlen“, erklärten die Sozialverbände VdK und SoVD sowie die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe am Montag in Berlin gemeinsam mit dem Verbraucherzentrale Bundesverband, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen und der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland. „Ihre Erfahrungen und Bedürfnisse müssen in den Reformprozess integriert werden, um eine bedarfsgerechte Umstrukturierung sicherzustellen.“

Die Arbeitsgruppe, die noch vor Jahresende Empfehlungen für eine umfassende Pflegereform vorlegen soll, nahm am Montagnachmittag ihre Arbeit auf. In dem Gremium sitzen Vertreterinnen und Vertreter von Bund und Ländern, auch die kommunalen Spitzenverbände werden einbezogen. Betroffenenvertretungen oder andere Verbände sind hingegen nicht dabei.

Dies kritisierte auch die Präsidentin des Deutschen Caritasverbands, Eva Welskop-Deffaa. Zwar sei es gut, dass Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) mit dem Start der Reformkommission „Themen der Pflegepolitik erkennbar priorisiert“, erklärte sie. Allerdings wäre Warken „gut beraten, die Träger der Pflegeeinrichtungen über die Spitzenverbände der Wohlfahrtspflege in die Beratungen der Bund-Länder-AG einzubeziehen“, fügte Welskop-Deffaa hinzu. Der Arbeiter-Samariter-Bund sprach sich ebenfalls dafür aus, „die jahrzehntelange Erfahrung und Expertise der Wohlfahrtsverbände direkt in den aktuellen Prozess der Pflegereform mit einzubeziehen“.