Diakonie: Chance auf echte Pflegereform nicht verpassen

Diakonie: Chance auf echte Pflegereform nicht verpassen

Berlin (epd). Zum Start der von der Bundesregierung berufenen Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Pflegereform am Montag verweist die Diakonie Deutschland auf die akuten Finanzprobleme des sozialen Sicherungssystems. Dringlich sei „ein solides finanzielles Fundament für die Pflegeversicherung“, heißt es in einer am Freitag in Berlin veröffentlichten Mitteilung: „Nur so kann die Pflegeinfrastruktur gesichert und zukunftsfähig ausgebaut werden, um dem demografischen Wandel gerecht zu werden.“

„Jetzt kommt es darauf an, dass Bund und Länder eine gemeinsame Linie finden und die Chance auf eine echte Pflegereform nicht verpassen“, sagte Bundesvorständin Elke Ronneberger: „Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen müssen wissen, worauf sie sich verlassen können.“ Dass Bund und Länder die Reform gemeinsam angingen, sei eine große Chance für eine nachhaltige Lösung aus einem Guss.

Mit Blick auf die finanziellen Engpässe in der Finanzierung der Pflege spricht sich die Diakonie für eine Vollversicherung mit begrenzter Eigenbeteiligung aus: „Die konkrete Ausgestaltung soll in der Kommission erfolgen.“ Zudem fordert der evangelische Wohlfahrtsverband wie andere soziale Organisationen auch, versicherungsfremde Leistungen, etwa Rentenversicherungsbeiträge für pflegende Angehörige, kurzfristig aus Steuermitteln zu bezahlen. Zudem wirbt die Diakoniefüreine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze, um die finanzielle Basis der Pflegeversicherung langfristig zu stärken.

Die Diakonie ist nach eigenen Angaben mit 1.500 ambulanten Pflegediensten und 3.000 stationären Einrichtungen einer der größten Anbieter von Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen.