Lomé, Dakar (epd). Nach der gewaltsamen Niederschlagung von Protesten in Togo wirft Amnesty International den Sicherheitskräften des westafrikanischen Landes einen übermäßigen Einsatz von Gewalt vor. Bei Demonstrationen in der Hauptstadt Lomé seien seit dem 26. Juni Menschen willkürlich festgenommen, misshandelt und in mehreren Fällen getötet worden, teilte die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag mit.
Nach Berichten zivilgesellschaftlicher Organisationen wurden im Zusammenhang mit den Protesten mindestens sieben Menschen getötet, darunter auch Kinder. Die Leichen wurden in verschiedenen Flüssen in der Hauptstadt Lomé gefunden, einige wiesen Schusswunden auf. Laut einer Erklärung der Regierung sollen die Menschen in den Gewässern ertrunken sein. Amnesty forderte eine unabhängige Untersuchung der zahlreichen Vorwürfe.
Die Proteste in Togo richten sich unter anderem gegen hohe Lebenshaltungskosten, politische Repression und eine im April verabschiedete Verfassungsänderung, mit der die Macht von Präsident Faure Gnassingbé gestärkt wird. Gnassingbé ist seit dem Tod seines Vaters im Jahr 2005 an der Macht, seine Familie regiert Togo seit fast 60 Jahren. Menschenrechtsorganisationen werfen der Regierung seit Jahren vor, das Recht auf freie Meinungsäußerung und Versammlung massiv einzuschränken.