Arbeitsgemeinschaft fordert Hitzeschutzfonds zugunsten Obdachloser

Arbeitsgemeinschaft fordert Hitzeschutzfonds zugunsten Obdachloser

Berlin (epd). Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe dringt auf finanzielles Engagement des Bundes, um Obdachlose besser vor Hitze zu schützen. Mit einem Hitzeschutzfonds sollten Maßnahmen gezielt gefördert werden, sagte die Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft, Sabine Bösing, dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Mittwoch). Der Schutz obdachloser Menschen vor extremer Hitze sei keine rein kommunale Aufgabe.

„Zwar benennt der nationale Hitzeschutzplan des Bundesgesundheitsministeriums wohnungslose Menschen ausdrücklich als besonders gefährdete Gruppe, doch die Empfehlungen sind unverbindlich, und die konkrete Umsetzung liegt allein bei Ländern und Kommunen“, sagte Bösing. Das führe zu großen regionalen Unterschieden. Sie forderte unter anderem eine gesetzliche Pflicht zu kommunalen Hitzeschutzplänen, in denen wohnungslose Menschen ausdrücklich berücksichtigt werden, verbindliche Vorgaben für Länder und Kommunen sowie eine sichere Anbindung obdachloser Menschen an die medizinische Regelversorgung.

Zum Schutz der Obdachlosen brauche es kostenfreien Zugang zu Wasser, Schatten, Duschmöglichkeiten und kühlen Rückzugsräumen und ganzjährig geöffnete Notunterkünfte, die auch im Sommer hitzegerecht ausgestattet sind, sagte Bösing. Medizinische und soziale Hilfen müssten ausgebaut werden.