Ecuador: Mächtiger Drogenboss nach Flucht festgenommen

Ecuador: Mächtiger Drogenboss nach Flucht festgenommen

Berlin, Quito (epd). Nach mehr als einem Jahr Flucht ist Ecuadors meistgesuchter Drogendealer Adolfo Macías alias „Fito“ von der Polizei gefasst worden. Staatspräsident Daniel Noboa gab am Mittwoch (Ortszeit) via X die Verhaftung des Anführers der kriminellen Bande „Los Choneros“ bekannt. „Fito“ soll den Schmuggel von Kokain in großem Maßstab in die USA organisiert haben.

Im Januar vergangenen Jahres war seine Flucht aus einem Gefängnis in Guayaquil bekannt geworden. Wie er entkommen konnte, haben die Behörden bis heute nicht mitgeteilt. Die Flucht hatte zu Gefängnisrevolten zwischen verfeindeten Gangsterbanden geführt.

„Fito“ ist zu einer Haftstrafe von 34 Jahren wegen Drogenhandels, Mordes und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung verurteilt. Noboba kündigte die Auslieferung des Drogenbosses an die USA an, wo er wegen Drogen- und Waffenhandel angeklagt worden ist.

Der 45-jährige „Fito“ wurde laut offiziellen Angaben in einem Keller eines Hauses in seiner Heimatstadt Manta in der Küstenprovinz Manabí aufgespürt und festgenommen. Von den Behörden veröffentlichte Fotos sollen den Moment der Verhaftung zeigen, als ein Polizist ihm eine Waffe an den Kopf hält.

Die „Los Choneros“ hatte sich in den vergangenen Jahren zu einer der mächtigsten Drogenbanden in Ecuador entwickelt. Das südamerikanische Land ist aufgrund seiner strategisch günstigen Lage zwischen den größten Drogenanbaugebieten in Kolumbien und Peru sowie seinen Pazifikhäfen zum Hauptumschlagplatz für Kokain nach Europa geworden. Die organisierte Kriminalität, allen voran das mexikanische Sinaloa-Kartell, kämpft mit lokalen Banden um die Vorherrschaft im Drogenhandel.

Seit 2020 hat sich die Gewalt im Land verdreifacht. Die Küstenprovinzen gelten als die gefährlichsten Regionen in ganz Südamerika. Noboa gewann die Präsidentschaftswahl im April vor allem mit dem Versprechen, den Kampf gegen die Drogenkriminalität zu forcieren und die Sicherheitslage zu verbessern.