USA: Rechtsstreit um Zehn Gebote im Klassenzimmer

USA: Rechtsstreit um Zehn Gebote im Klassenzimmer

Washington, Austin (epd). Die Justiz in den USA muss über das Aufhängen der christlichen Zehn Gebote in staatlichen Schulen entscheiden. Wie Fernsehsender in Texas am Mittwoch (Ortszeit) berichteten, klagen mehrere Pastoren und Eltern gegen ein neues Gesetz im Bundesstaat, wonach in jedem Klassenzimmer ein „dauerhaftes Poster oder eine umrahmte Darstellung“ mit den biblischen Zehn Geboten hängen muss. Die Klagenden sehen die Religionsfreiheit und die Trennung von Religion und Staat missachtet.

Der republikanische Gouverneur Greg Abbott hatte das Gesetz am Wochenende unterzeichnet. Die Gebote seien ein „historisches Dokument“ für die Geschichte und den Charakter der USA, führte er zur Begründung an.

Nach Louisiana ist Texas der zweite Staat mit einem solchen Gesetz. Dort hatten mehrere Eltern Klage gegen die 2024 erlassene Regelung eingereicht. Kinder würden religiösen Lehren ausgesetzt, die möglicherweise der Weltanschauung ihrer Eltern widersprechen, hieß es zur Begründung. Ein Gericht gab den Eltern vergangene Woche recht. Louisiana hat Berufung eingelegt.

Der Streit um Kirche und Staat ist ein gesellschaftspolitischer Dauerbrenner in den USA. Das Oberste Gericht hatte sich vor Jahrzehnten gegen Vorschriften zum verordneten Bibellesen und zum organisierten Gebet in staatlichen Schulen ausgesprochen. In den vergangenen Jahren schwächten Gerichte die Trennung von Kirche und Staat eher ab.