Berlin (epd). Im Fall eines Angriffs auf den Ehemann einer evangelischen Pfarrerin in Berlin-Baumschulenweg sieht die Polizei weiterhin keine Hinweise auf eine politische Motivation. Jedoch ermittle der Staatsschutz des Landeskriminalamtes Berlin, erklärte eine Polizeisprecherin am Dienstag auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd). Pfarrerin Carmen Khan hatte bereits kurz nach der Ende April erfolgten Tat dem „Tagesspiegel“ gesagt, sie gehe von einem rassistischen Motiv aus. Ihr Mann stammt aus Bangladesch.
Medienberichten und einer Anfrage der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus zufolge wurde auf das Gebäude der evangelischen Kirchengemeinde unter anderem ein rechtsextremer Zahlencode geschmiert. Zudem hätten Anwohnende kurz vor der Tat von einer Personengruppe berichtet, die vor der Kirche Alkohol konsumiert und gepöbelt haben sollen.
Die Anwohnenden hätten den Berichten zufolge auch von einem Polizeieinsatz wegen der Personengruppe gesprochen. Dieser soll etwa eine Stunde vor der Tat geschehen sein. Dem epd sagte die Polizeisprecherin jedoch, nach derzeitigem Kenntnisstand „gab es keinen Polizeieinsatz, der mit dem in Rede stehenden Fall in Verbindung steht“.
Der Überfall auf den 44 Jahre alten Ehemann der Gemeindepfarrerin Khan ereignete sich demnach in der Nacht zum 27. April kurz vor Mitternacht vor dem Hauseingang direkt neben der Kirche. Khan war auf dem Nachhauseweg von der Arbeit. Dabei sei er von einer Gruppe Unbekannter angegriffen und zusammengeschlagen worden. Er erlitt unter anderem einen Nasenbeinbruch, Prellungen und Platzwunden.