Berliner Senat beschließt Messerverbot im ÖPNV

Berliner Senat beschließt Messerverbot im ÖPNV

Berlin (epd). Der Berliner Senat hat ein umfassendes Waffen- und Messerverbot im öffentlichen Personenverkehr beschlossen. Es solle voraussichtlich am 17. Juli in Kraft treten, teilten Innensenatorin Iris Spranger (SPD) und Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) am Dienstag in Berlin mit. Das Verbot umfasse die Verkehrsmittel des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) wie U-Bahnen, S-Bahnen, Straßenbahnen und Busse. Auch für Bahnhofsgebäude, Bahnsteige und beidseitig begrenzte Zugänge gelte die Verordnung.

Zur Begründung nannte Spranger die zunehmende Zahl an Messerangriffen im öffentlichen Personennahverkehr. 2024 habe es 204 solcher Vorfälle gegeben, bis zum 30. April dieses Jahres seien 98 Angriffe verzeichnet worden. Werde diese Zahl auf das restliche Jahr hochgerechnet, wären dies fast 300 Vorfälle, hieß es.

Von dem Verbot sollen berechtigte Personen ausgenommen werden. Zudem dürfe etwa nach einem Einkauf ein nicht zugriffsbereites Messer mitgeführt werden. Ein Messer wird dann „nicht zugriffsbereit“ befördert, wenn mehr als drei Handgriffe bis zum Zugriff erforderlich sind. Unter das Verbot fallen auch Pfeffersprays im Sinne des Waffengesetzes, nicht aber Tierabwehrsprays.