Geschäftsvolumen der GIZ liegt stabil bei fast vier Milliarden Euro

Geschäftsvolumen der GIZ liegt stabil bei fast vier Milliarden Euro

Berlin (epd). Der Vorstandssprecher der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Thorsten Schäfer-Gümbel, hat den Wert der Entwicklungspolitik betont. Die internationale Zusammenarbeit stärke „zuallererst deutsche und europäische Interessen - und vor allem das Wohlstandsmodell“, sagte Schäfer-Gümbel am Montag bei der Jahrespressekonferenz der GIZ in Berlin.

Der Sinn internationaler Zusammenarbeit werde seit einiger Zeit „teils grundsätzlich infrage gestellt“, räumte Schäfer-Gümbel ein. Dabei zeige eine Studie der Universität Göttingen und der Entwicklungsbank KfW von vergangenem Jahr, dass pro investiertem Euro in der internationalen Zusammenarbeit die deutschen Warenausfuhren um durchschnittlich 36 Cent stiegen. „Leistungen der internationalen Zusammenarbeit wirken, gerade auch in Deutschland“, unterstrich der GIZ-Vorstandssprecher.

Die GIZ setzt als Bundesunternehmen weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit um. 2024 lag das Geschäftsvolumen der GIZ nach eigenen Angaben bei fast vier Milliarden Euro und damit auf dem Niveau des Vorjahres. Der mit Abstand größte Auftraggeber war mit 3,2 Milliarden Euro das Bundesentwicklungsministerium. Auch die Europäische Union, Regierungen andere Länder und Unternehmen beauftragen die GIZ mit Projekten.

Der Staatssekretär im Entwicklungsministerium, Niels Annen, mahnte ebenfalls eine starke Entwicklungszusammenarbeit an. Es sei eine „Frage von Solidarität, dass wir als eines der reichsten Länder dort unterstützen, wo es nötig ist“, sagte Annen, der auch GIZ-Aufsichtsratsvorsitzender ist. Internationale Zusammenarbeit sei aber auch im deutschen Interesse, sagte Annen und verwies unter anderem auf den Handel und das Anwerben von Fachkräften.

Union und SPD haben sich bei ihren Koalitionsverhandlungen darauf geeinigt, den Anteil der Ausgaben für die Entwicklungshilfe gemessen am Bruttonationaleinkommen zu senken. Am Dienstag sollte sich das Kabinett mit den aktuellen Haushaltsplanungen des Bundes befassen. Bereits in den vergangenen Jahren gab es unter der Ampel-Koalition Einschnitte bei der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe.