Human Right Watch kritisiert Zwangsumsiedlungen aus dem Ostkongo

Human Right Watch kritisiert Zwangsumsiedlungen aus dem Ostkongo

Nairobi (epd). Human Rights Watch wirft der kongolesischen Rebellengruppe M23 Zwangsumsiedlungen nach Ruanda vor. Mehr als 1.500 Menschen seien aus den von der Miliz kontrollierten Gebieten im Ostkongo seit Mai ins Nachbarland abgeschoben worden, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch in Nairobi. Solche Abschiebungen von Teilen der Bevölkerung unter Zwang seien Kriegsverbrechen.

Bereits im Februar hatten die M23-Rebellen nach Einnahme der Regionalhauptstadt Goma Flüchtlingslager aufgelöst, Hunderttausende waren davon betroffen. Ein Teil der Menschen sei in ihre zerstörten Heimatorte zurückgekehrt, ein Teil der Zurückgebliebenen sei im Mai nach Goma gebracht und von dort nach Ruanda deportiert worden, kritisierte Human Rights Watch. Die M23 hält seit Januar die Kontrolle über große Teile der Regionen Nord- und Südkivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Mehrere UN-Berichte werfen Ruanda vor, die Rebellen militärisch und finanziell zu unterstützen.

Sowohl kongolesische Staatsangehörige als auch ruandische Flüchtlinge seien gegen ihren Willen über ein Transitzentrum nach Ruanda abgeschoben worden. Es handle sich dabei unter anderem um Kritiker der ruandischen Regierung und um angebliche Unterstützer oder Angehörige von Hutu-Gruppen, die 1994 für den Völkermord an den Tutsi verantwortlich waren.