Verfassungsschutz: Rechtsextreme Szene um 10.000 Personen gewachsen

Verfassungsschutz: Rechtsextreme Szene um 10.000 Personen gewachsen

Berlin (epd). Die rechtsextremistische Szene in Deutschland wächst nach Einschätzung des Bundesamts für Verfassungsschutz. Wie aus dem am Dienstag in Berlin vorgestellten Bericht für das vergangene Jahr hervorgeht, ist das sogenannte Personenpotenzial um knapp ein Viertel gestiegen: von 40.600 auf 50.250. Die Zahl gewaltorientierter Rechtsextremistinnen und -extremisten liegt nach Einschätzung des Verfassungsschutzes bei 15.300. Auch dort beobachtet die Behörde eine Zunahme um fast 1.000 Personen.

Die Gesamtzahl rechtsextremistischer Straf- und Gewalttaten stieg 2024 dem Bericht zufolge deutlich um fast die Hälfte auf 37.835 an, darunter sind 1.281 Gewalttaten. Ein besonderes Problem für die Sicherheitsbehörden seien demnach Täter, die sich selbst radikalisierten und ohne erkennbare Anbindung an bereits bekannte rechtsextremistische Strukturen agierten. In Verbindung mit Menschenfeindlichkeit, vor allem gegen Migrantinnen und Migranten, könne diese Selbstradikalisierung zu rechtsextremistischen Gewalttaten führen.

Laut Verfassungsschutzbericht wuchs auch das Personenpotenzial in der linksextremen Szene auf 38.000. Als gewaltorientiert werden davon unverändert 11.200 eingeschätzt. Die Zahl linksextremistisch motivierter Straftaten stieg 2024 um fast 40 Prozent auf rund 5.850 Delikte an.