Bischof Stäblein: Kirche muss in der Gesellschaft aktiv sein

Bischof Stäblein: Kirche muss in der Gesellschaft aktiv sein

Berlin (epd). Die Kirche sollte nach Überzeugung des Berliner Bischofs Christian Stäblein gesellschaftlich, aber nicht parteipolitisch aktiv sein. Im Evangelium gehe es darum, Menschen als Menschen zu sehen und zu behandeln, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Pfingstsonntag im RBB-Hörfunk: „Dazu gehört, dass man keinen Menschen ertrinken lässt“, sagte er mit Blick auf das Sterben von Flüchtlingen im Mittelmeer bei Versuchen, Europa zu erreichen.

Aus der Parteipolitik hingegen „sollen und wollen wir uns raushalten“, sagte Stäblein. Er selbst gehöre keiner Partei an. Es dürfe kein Hemmnis durch mögliche Parteizugehörigkeiten für Menschen geben, mit der Kirche in Kontakt zu treten. Auch mit AfD-Wählern müsse gesprochen werden. Es sei für ihn zwar schwer nachzuvollziehen, dass sich Menschen zur Kirche und damit zum Eintreten für die Schwächsten und zugleich zur AfD bekennen, aber er höre ihnen zu.

Solche Gespräche dürften jedoch nicht zur Bühne für Inszenierungen von Parteivertretern werden, sagte der Bischof. Was AfD-Funktionäre propagieren, widerspreche dem christlichen Menschenbild. Es sei deshalb nicht möglich, gleichzeitig eine Kirchengemeinde zu leiten und die AfD zu repräsentieren, „das schließt einander aus“.

Stäblein kritisierte, dass der Klimaschutz angesichts anderer schwerer Krisen in politischen Debatten in den Hintergrund gerate. Es gefalle ihm „im Moment gar nicht“, dass der Eindruck entstehe, es wäre bei dem Thema alles erledigt. Die Gesellschaft müsse sich damit auseinandersetzen, dass Änderungen des Lebensstils nötig seien.