Prominente gegen CSD-Verbot in Ungarn

Prominente gegen CSD-Verbot in Ungarn

Berlin (epd). Prominente aus Kultur und Gesellschaft haben vor einer weiteren Diskriminierung von queeren Menschen in Ungarn gewarnt. Anlass ist das drohende Verbot des für den 28. Juni geplanten Christopher Street Days (CSD) in Budapest, einer Demonstration queerer Menschen, wie die Initiative „Europe is watching“ am Donnerstag in Berlin mitteilte.

Per Gesetz sei queeren Menschen in Ungarn das Recht auf Versammlungsfreiheit genommen worden. Mit einem Verbot des CSD würde die Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orbán einmal mehr rechtsstaatliche Prinzipien und bürgerrechtliche Garantien untergraben und die Demokratie gefährden. Dies könne nicht hingenommen werden, heißt es in einem offenen Brief an die ungarische Regierung, die Bundesregierung und die EU.

Initiatoren sind die TV-Moderatorin Bettina Böttinger, die Publizistin Carolin Emcke, der Comedian Thomas Hermanns und der Schauspieler Georg Uecker. Sie kündigten zugleich an, mit weiteren Unterstützern Ende Juni nach Budapest zu reisen.

Weiter wird in dem Brief die Kriminalisierung von Schwulen, Lesben und anderen queer lebenden Menschen in Ungarn kritisiert: „Es darf in Europa nicht unwidersprochen bleiben, wenn der grundrechtliche Schutz von Menschenrechten und Demokratie ausgehöhlt und zerstört wird.“ Unterzeichner sind unter anderem die Schauspielerinnen Bibiana Beglau und Nina Hoss, der Comedian Bülent Ceylan, der Fußballer Thomas Hitzlsperger, Entertainer Hape Kerkeling, Opernregisseur Barrie Kosky und Pianist Igor Levit. Aus der Politik ist unter anderem Ex-Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) Mitunterzeichnerin.