Genf, Khartum (epd). Im Sudan ist ein Hilfskonvoi der Vereinten Nationen angegriffen worden. Erste Berichte gingen von mehreren Opfern aus, sagte eine Sprecherin des UN-Kinderhilfswerks Unicef dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag. In dem seit mehr als zwei Jahren andauernden Krieg in dem nordostafrikanischen Land haben Hilfswerke und die UN wiederholt Angriffe auf Helferinnen oder Gesundheitseinrichtungen und die Blockade von Hilfslieferungen beklagt.
Laut der Sprecherin wurden die Lkw von Unicef und dem UN-Welternährungsprogramm (WFP) in der Nacht auf Dienstag im Bundesstaat Nord-Darfur attackiert. Der Konvoi hab zum Zeitpunkt der Attacke in der Ortschaft Al-Koma auf die Erlaubnis zur Weiterfahrt in die Stadt Al-Faschir gewartet.
Aus der Erklärung der Unicef-Sprecherin geht nicht hervor, wer für den Angriff verantwortlich ist. Laut einem Bericht des Nachrichtenportals „Sudan Tribune“ wiesen sich die Kriegsparteien gegenseitig die Schuld zu.
Nach mehr als zwei Jahren Krieg herrscht im Sudan eine der schwersten humanitären Krisen der jüngeren Vergangenheit. In dem Konflikt stehen sich die reguläre Armee und die paramilitärische RSF-Miliz gegenüber. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind mehr als 30 Millionen Menschen in dem Land auf humanitäre Hilfe angewiesen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Beiden Kriegsparteien werden schwere Verbrechen vorgeworfen.