Gedenkstätte verurteilt NVA-Vorfall

Gedenkstätte verurteilt NVA-Vorfall

Berlin (epd). Die Berliner Gedenkstätte Hohenschönhausen hat das Tragen von DDR-Symbolen auf dem Gelände des ehemaligen Stasi-Untersuchungsgefängnisses als inakzeptabel verurteilt. Damit reagierte der Direktor der Gedenkstätte, Helge Heidemeyer, am Dienstag auf einen entsprechenden Vorfall. Demnach fuhr am Sonntag ein Auto der früheren Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR auf den Hof der Gedenkstätte. Der Fahrer habe eine NVA-Uniform getragen und damit gedroht, das Gefängnis werde bald wieder in Betrieb genommen.

Daraufhin hätten ihn Mitarbeitende der Gedenkstätte auf das Hausrecht und die Hausordnung hingewiesen, die das Tragen von DDR-Symbolen untersagt, hieß es. Sie hätten den Uniformierten aufgefordert, das Gelände umgehend zu verlassen. Dies sei jedoch erst nach einem Anruf bei der Polizei geschehen.

Heidemeyer betonte, ein solcher Auftritt sei nicht nur für die Gedenkstätte, sondern auch für jeden von der DDR-Diktatur Betroffenen inakzeptabel. „Wir verurteilen diesen Vorfall scharf und haben Anzeige erstattet“, erklärte er. Das Tragen von DDR-Symbolen sei nach aktueller Rechtsprechung zwar nicht strafbar. Gerade an einem Ort, an dem viele Menschen bis 1989 gelitten hätten, sei dies jedoch unerträglich. „Hier kann eine Glorifizierung der SED-Diktatur nicht hingenommen werden“, betonte die Gedenkstätte.

Die Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen wurde vor 25 Jahren gegründet. Sie widmet sich mit Ausstellungen, Führungen und Veranstaltungen dem System der politischen Justiz in der DDR.