AOK-Qualitätsatlas: Versorgung in der Pflege kaum verbessert

AOK-Qualitätsatlas: Versorgung in der Pflege kaum verbessert

Berlin (epd). Die Qualität der Versorgung in Pflegeheimen bleibt weiter enorm unterschiedlich. Laut dem am Montag in Berlin vorgestellten Qualitätsatlas Pflege des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hat es in den Jahren 2022 und 2023 bei allen Indikatoren kaum Verbesserungen gegeben. Die Zahlen beruhen auf Abrechnungsdaten der AOK-Pflege- und Krankenkassen, die rund ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland versichern.

Der Qualitätsatlas beleuchtet zehn Indikatoren, die auf Qualitätsmängel bei der Pflege hinweisen können. Dies seien etwa vermeidbare Krankenhauseinweisungen, das Auftreten von Druckgeschwüren und Stürzen oder die Dauerverordnung von Antipsychotika bei Demenz.

In Rheinland-Pfalz kam es demnach besonders häufig zu Klinikeinweisungen von dementen Personen infolge von Flüssigkeitsmangel, in Baden-Württemberg und Berlin zu besonders wenigen. Den höchsten Wert erzielte Zweibrücken, wo fast 17 Prozent aller Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen im Jahr 2023 wegen unzureichender Flüssigkeitszufuhr im Krankenhaus landeten. Im Kreis Reutlingen am anderen Ende der Skala waren es nur 0,6 Prozent. Das Mittel aller Landkreise und kreisfreien Städte lag bei knapp 4 Prozent.

Im Bundesdurchschnitt erhielten 2023 knapp 9,6 Prozent aller Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner mit Demenz dauerhaft Antipsychotika. Im Landkreis Coburg in Bayern waren es mit 18 Prozent am meisten, im niedersächsischen Kreis Helmstedt mit 3 Prozent am wenigsten.

Die AOK-Vorstandsvorsitzende Carola Reimann rief dazu auf, die Herausforderungen in der Langzeitpflege anzugehen. Diese Herausforderungen könnten die Gesundheit von Bewohnerinnen und Bewohnern ernsthaft gefährden. Für eine bessere Versorgung von Pflegebedürftigen müssten bestehende Strukturen überdacht und starre Sektorengrenzen überwunden werden.