Ulm, Neu-Ulm (epd). Mit einem großen Gemeinschaftskonzert, Alphornbläsern und einem Festumzug von Blaskapellen ist am Sonntag das 7. Deutsche Musikfest in Ulm zu Ende gegangen. Bei einem Open-Air-Konzert versammelten sich über 6.000 Bläserinnen und Bläsern auf dem Ulmer Münsterplatz, anschließend zogen die Gruppen in einem Festumzug auf das andere Donau-Ufer nach Neu-Ulm.
Unter dem Motto „Musik baut Brücken“ hatten über 430 Blaskapellen, Musikvereine und Ensembles die Doppelstadt Ulm und Neu-Ulm vier Tage lang in eine Konzertbühne verwandelt: Die über 20.000 Musikanten spielten auf öffentlichen Plätzen, in Kirchen, Schulen, Konzertsälen und dem Ulmer Congress Centrum. Erstmals fand das große Musikfestival, das über 100.000 Besucher anlockte, mit den Festspielorten Ulm (Baden-Württemberg) und Neu-Ulm (Bayern) in zwei Bundesländern statt.
Eine musikalische Verbindung über die Donau hinweg schuf eine nächtliche „Sound Bridge“. Dabei standen ein Chor auf der Ulmer Seite und Blechbläser auf dem Neu-Ulmer Ufer in einem musikalischen Dialog, Scheinwerfer und Lichtstrahlen spannten einen optischen Bogen über dem Fluss. Dieses visuelle und akustische Spektakel kam vor großem Publikum jedoch nur einmal zur Aufführung, da es am Samstagabend wegen eines Unwetters ausfallen musste.
Das Musikfest zeigte die gesamte Vielfalt der Blasmusik - traditionelle Blaskapellen, häufig in Tracht, symphonische Galakonzerte von den bayrischen und baden-württembergischen Polizeiorchestern, Nachwuchsgruppen, aber auch die Band Moop Mama, die mit ihrer Mischung aus Brass, Hip-Hop und Rap-Elementen die dichtgedrängte Zuhörerschaft auf dem nächtlichen Münsterplatz begeisterte. Zu dem Programm des Musikfestes gehörten auch ökumenische Gottesdienste und eine ganze Reihe von Wettbewerben, beispielsweise für Jugendblasorchester, Dirigenten, Spielleute und die „Europameisterschaft für Böhmisch-Mährische Blasmusik“.
Das Deutsche Musikfest wird seit 1989 alle sechs Jahre in unterschiedlichen Städten von der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände ausgerichtet. Die Bundesvereinigung ist der Dachverband der ehrenamtlich organisierten Blas- und Spielleutemusik und vertritt nach eigenen Angaben rund 1,1 Millionen Mitglieder in über 15.000 Ensembles.