Organisationen kritisieren Instrumentalisierung von Gaza-Hilfe

Organisationen kritisieren Instrumentalisierung von Gaza-Hilfe

Berlin (epd). Neun in Gaza tätige Hilfsorganisationen haben am Mittwoch vor dem Auswärtigen Amt gegen eine Instrumentalisierung humanitärer Hilfe protestiert. Dafür zogen sie auf einer gemeinsamen Kundgebung vor dem Ministerium eine symbolische „rote Linie“. „Mit der roten Linie machen wir deutlich: Der Schutz von Zivilistinnen und Zivilisten, medizinischem Personal und humanitärer Hilfe ist nicht verhandelbar“, erklärten die Organisationen: „Das Völkerrecht muss gelten.“

„Mit großer Sorge“ werde die Verteilung von Hilfsgütern im Gaza-Streifen über die „Gaza Humanitarian Foundation“ gesehen, hieß es. Die israelisch-amerikanische Privatinitiative hatte am Dienstag im Süden Gazas Lebensmittel verteilt. Dabei war es Medienberichten zufolge auch zu Tumulten gekommen.

Die Hilfsorganisationen kritisieren, die Unabhängigkeit und Neutralität humanitärer Hilfe werde untergraben. Die Bundesregierung müsse diesem Modell eine klare Absage erteilen und ausschließen, dass deutsche Mittel in solche Strukturen fließen, forderten sie. „Es gibt ausreichend erfahrene Akteure vor Ort, die sofort noch mehr Hilfe leisten könnten, wenn die Angriffe enden und die Blockade gelockert wird“, hieß es: „Dafür braucht es jetzt politischen Willen und eine klare Positionierung - auch von der Bundesregierung.“

An der Kundgebung in Berlin beteiligten sich die Hilfsorganisationen Ärzte der Welt, Ärzte ohne Grenzen, Cadus, Care Deutschland, Diakonie Katastrophenhilfe, Handicap International, Johanniter-Auslandshilfe, Plan International Deutschland und Save the Children Deutschland.