60 Jahre deutsch-israelische Beziehungen gewürdigt

60 Jahre deutsch-israelische Beziehungen gewürdigt

Halle (epd). Vertreter aus Politik und Wissenschaft haben am Montag in Halle den 60. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel gewürdigt. Bei einem Festakt in der Wissenschaftsakademie Leopoldina in Halle sagte der israelische Botschafter in Berlin, Ron Prosor, Deutschland habe sich mit seiner Vergangenheit auf allen Gebieten auseinandergesetzt. Deshalb seien die Beziehungen beider Länder so stark.

Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Brückenbauer Wissenschaft und Kultur“. Die Präsidentin der Leopoldina, Bettina Rockenbach, erinnerte daran, dass Begegnungen zwischen Sportlern, Wissenschaftlern und Kulturschaffenden seit den 1950er Jahren den Weg für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen geebnet hätten.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) erinnerte daran, dass Geschichte nicht verjährt. „Was geschehen ist, ist geschehen“, sagte der Regierungschef. Die deutsche Geschichte müsse Mahnung und Auftrag zugleich sein.

Am 12. Mai 1965 hatten der damalige deutsche Bundeskanzler Ludwig Erhard (CDU, 1897-1977) und Israels Ministerpräsident Levi Eschkol (1895-1969) die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vereinbart. Bereits am 14. März 1960 waren Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876-1967) sowie Israels Staatsgründer und erster Ministerpräsident David Ben-Gurion (1886-1973) in New York zusammengetroffen. Im Luxemburger Abkommen vom September 1952 hatte sich die Bundesrepublik zu Entschädigungsleistungen an jüdische Opfer des Nazi-Regimes in Milliardenhöhe verpflichtet.