UNHCR: Womöglich Hunderte tote Rohingya-Flüchtlinge auf See

UNHCR: Womöglich Hunderte tote Rohingya-Flüchtlinge auf See

Genf (epd). Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat sich zutiefst besorgt über zwei mögliche Bootsunglücke vor der Küste Myanmars Anfang des Monats geäußert. Schätzungen zufolge starben dabei 427 Angehörige des Volkes der Rohingya, wie das UNHCR am Freitag in Genf mitteilte. Die Angaben müssten noch bestätigt werden.

Den Berichten zufolge stachen etwa 515 Rohingya auf zwei getrennten Booten in See. Das erste Boot sei am 9. Mai gesunken; die Insassen seien bis 66 Menschen ertrunken. Das zweite Boot sei am 10. Mai gekentert, dabei überlebten demnach nur 21 Menschen.

Das UNHCR arbeite daran, die Einzelheiten zu den Überlebenden zu überprüfen. Berichten zufolge wurde ein drittes Boot mit rund 188 Rohingya an Bord am 14. Mai beim Auslaufen aus Myanmar abgefangen.

Die muslimische Minderheit der Rohingya wird im vorwiegend buddhistischen Myanmar systematisch unterdrückt und verfolgt. Hunderttausende flüchteten in den vergangenen Jahren nach Bangladesch, wo sie unter erbärmlichen Bedingungen leben. Immer wieder sterben Flüchtlinge beim Versuch, Myanmar zu verlassen.