Wohnungsbau in Deutschland rückläufig

Wohnungsbau in Deutschland rückläufig

Wiesbaden (epd). Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 251.900 Wohnungen gebaut. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte, waren das 14,4 Prozent oder 42.500 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Das war der erste deutliche Rückgang, nachdem die Zahl fertiggestellter Wohnungen in den Jahren 2021 bis 2023 jeweils um 294.000 gelegen hatte. Nach Angaben von Experten fehlen in Deutschland Millionen von Sozialwohnungen.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes befanden sich von den 2024 fertiggestellten Wohnungen 215.900 in neu errichteten Wohngebäuden. Das waren 16,1 Prozent oder 41.400 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Besonders starke Rückgänge gab es bei den meist von Privatpersonen errichteten Ein- und Zweifamilienhäusern: Mit 54.500 Einfamilienhäusern wurden 22,1 Prozent oder 15.400 weniger fertiggestellt als im Vorjahr. Die Zahl neuer Wohnungen in Zweifamilienhäusern fiel um 26,2 Prozent oder 6.300 auf 17.600.

In Mehrfamilienhäusern, der zahlenmäßig stärksten und vor allem von Unternehmen gebauten Gebäudeart, wurden 135.300 Neubauwohnungen geschaffen, das waren 13,4 Prozent oder 21.000 weniger als im Jahr 2023. In neu errichteten Wohnheimen stieg die Zahl fertiggestellter Wohnungen dagegen um 17,6 Prozent oder 1.300 auf 8.500.

Auf den deutlichen Mangel an Sozialwohnungen wies der Leiter des Pestel Instituts in Hannover, Matthias Günther, hin. „Es ist tatsächlich eine Lotterie, ob man eine Sozialwohnung bekommt oder nicht“, sagte er in der ARD-Sendung „Mitreden! Deutschland diskutiert“. Seit den 80er Jahren sei die Zahl der Sozialwohnungen von vier Millionen auf etwa eine Million geschrumpft. Nach Berechnungen des Pestel Instituts, das den Wohnungsmarkt analysiert, hätten etwa 11,5 Millionen Haushalte in Deutschland von ihrem Einkommen her ein Anrecht auf eine Sozialwohnung.