Mara Klein: Leo XIV. soll Strukturen der katholischen Kirche ändern

Mara Klein: Leo XIV. soll Strukturen der katholischen Kirche ändern
22.05.2025
epd
epd-Gespräch: Monja Stolz

Frankfurt a. M. (epd). Mara Klein vom Präsidium des Synodalen Ausschusses erhofft sich von Leo XIV. strukturelle Reformen in der katholischen Kirche. „Ich erwarte, dass er Franziskus Linie, wenn es um die Synodalität in der Weltkirche geht, fortführen wird“, sagte Klein als Teil der deutschen Reformbewegung Synodaler Weg dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Das Papstamt sei heute kaum wegzudenken, so Klein: „Bei einer so großen, globalen Religion braucht es ein Zentrum, das zusammenhält und dafür sorgt, dass der Katholizismus nicht zersplittert.“ Der Papst gehöre untrennbar zur katholischen Kirche. Er habe eine nicht zu unterschätzende politische Wirkmacht überall auf der Welt.

„Von Leo XIV. erhoffe ich mir einen stärkeren und ernsteren postkolonialen Fokus, der die Unrechtsstrukturen in der Kirche anprangert“, sagte Klein. Die gegenwärtige Ämterstruktur der katholischen Kirche begünstige Missbrauchsfälle. „Ich wünsche mir vom Papst, dass er das ernst nimmt und Konsequenzen daraus zieht.“

Klein kritisierte vor allem das Fehlen von Gewaltenteilung und Transparenz. „Es braucht eine Stärkung des Kirchenvolkes im Vergleich zu den amtstragenden Bischöfen und Kardinälen“, dazu gehöre auch der Papst. Nach den Worten von Klein muss sich einiges ändern, damit das Papstamt den Evangelien und dem als ersten Papst geltenden Apostel Petrus entspricht. „Petrus war ein fehlbarer Mensch und auf Korrektive angewiesen, das hätte ich gerne in der katholischen Verfassung heute gespiegelt.“