El Salvador: Freilassung von Menschenrechtsanwältin López gefordert

El Salvador: Freilassung von Menschenrechtsanwältin López gefordert

Mexiko-Stadt, San Salvador (epd). Human Rights Watch und Amnesty International dringen auf die Freilassung der in El Salvador inhaftierten Menschenrechtsanwältin Ruth López. Die Leiterin der Anti-Korruptionseinheit der Menschenrechtsorganisation Cristosal war am Sonntagabend wegen des Vorwurfs der Veruntreuung festgenommen worden. „Wir sind sehr besorgt über die Verhaftung von Ruth López“, die Korruptionsfälle der Regierung unter Präsident Nayib Bukele aufgedeckt habe, schrieb der stellvertretende Amerika-Direktor von Human Rights Watch, Juan Pappier, am Montag (Ortszeit) im Netzwerk X.

Amnesty International stellte heraus, dass López schwere Menschenrechtsverletzungen angeprangert habe. Die Anwältin verteidigt venezolanische Migranten, die von der US-Regierung in ein Hochsicherheitsgefängnis in El Salvador abgeschoben wurden. Ihre Mandanten seien Foltermethoden ausgesetzt, sagte López in der vergangenen Woche.

Aus Sicht von Amnesty steht ihre Verhaftung im Zusammenhang mit dem seit drei Jahren bestehenden Ausnahmezustand in dem zentralamerikanischen Land. Dieser diene nicht nur zur Bekämpfung der Bandengewalt, sondern auch dazu, „kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen“.

Auch Noah Bullock, der Geschäftsführer von Cristosal, sieht hinter der Verhaftung seiner Kollegin eine Strategie der Regierung Bukele. Aktivistinnen und Aktivisten, „die für die Menschenrechte eintreten, die Korruption bekämpfen und Transparenz fordern“, sollen aus seiner Sicht kriminalisiert werden.