Brüssel, Warschau (epd). Die Zahl der irregulären Grenzübertritte in die Europäische Union sinkt weiter. Wie die EU-Grenzschutzagentur Frontex am Mittwoch in Warschau mitteilte, wurden im Zeitraum Januar bis April 2025 rund 47.000 illegale Einreisen registriert. Das entspricht einem Rückgang von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die meisten Personen waren demnach Staatsangehörige aus Bangladesch, Afghanistan und Mali.
Den Angaben zufolge sanken die Zahlen auf allen wichtigen Migrationsrouten. Den stärksten Rückgang verzeichnete die Westbalkanroute mit einem Minus von 58 Prozent.
Die zentrale Mittelmeerroute ist demnach der derzeit aktivste Korridor. Sie macht rund ein Drittel aller irregulären Einreisen in die EU aus. Dort stellte Frontex zwischen Januar und April 15.718 Grenzübertritte fest, ein Minus von rund drei Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum 2024. Hauptsächlich handelte es sich um Migranten aus Bangladesch.
Auch auf der östlichen Mittelmeerroute wurden mit über 12.200 Einreisen deutlich weniger Fälle von Frontex verzeichnet, ein Rückgang von rund einem Drittel. Auf der westafrikanischen Route sank die Zahl der Ankünfte um mehr als ein Drittel auf rund 10.400. Hier stammten die meisten Migranten aus Mali, Senegal und Guinea.
Eine Ausnahme bildet die Route über den Ärmelkanal, wo die Zahl der Übertritte nach Großbritannien im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 18.100 stieg.
Laut Frontex gab es 555 Todesfälle im Mittelmeer in den ersten vier Monaten des Jahres. Im gesamten Jahr 2024 waren es rund 2.300. Die Agentur ist derzeit mit rund 3.200 Einsatzkräften an den EU-Außengrenzen im Einsatz.