UN-Konferenz für Friedenssicherung diese Woche in Berlin

UN-Konferenz für Friedenssicherung diese Woche in Berlin

Berlin (epd). Inmitten wachsender Herausforderungen für die internationale Friedenssicherung lädt Deutschland in dieser Woche zu einer UN-Konferenz in Berlin ein. Am „UN Peacekeeping Ministerial“ am Dienstag und Mittwoch nehmen rund 1.000 Delegierte aus mehr als 130 Staaten teil, wie das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium am Montag mitteilten. Neben zahlreichen Außen- und Verteidigungsministern wird auch UN-Generalsekretär António Guterres erwartet.

Friedenseinsätze gehörten zu den wirksamsten und kostengünstigsten Instrumenten der Weltgemeinschaft, um zu Frieden und Sicherheit in Krisenregionen beizutragen, erklärten die beiden Ministerien. Dennoch stünden die UN-Friedenseinsätze zunehmend unter Druck. Das gelte für die Finanzierung, für die Akzeptanz und mit Blick auf umfangreiche Missionen, die ihrem Mandat nicht immer voll gerecht werden könnten. „In einer Welt voller Krisen und Konflikte brauchen wir die UN-Friedensmissionen mehr denn je“, hieß es.

Das „UN Peacekeeping Ministerial“ gilt als wichtigste Konferenz, um Unterstützung für die UN-Blauhelmmissionen zu schaffen. Bei dem Berliner Treffen werden Zusagen für konkrete Beiträge an Mitteln, Ausrüstung und Personal erwartet. Weiter stehen strategische Themen wie digitale Innovation, regionale Partnerschaften und der Umgang mit Desinformation auf der Agenda.

Dabei soll es auch um die künftige Aufstellung von UN-Friedensmissionen gehen. Auf Initiative Deutschlands würden die Staaten daher erstmals bei dieser Konferenz über die Zukunft des Peacekeepings beraten, erklärten die gastgebenden Ministerien. Dabei solle es um Reformen gehen und darum, wie UN-Missionen passgenauer aufgebaut werden können. Dass Deutschland als der viertgrößte finanzielle Unterstützer der Friedenssicherung und des UN-Systems die Konferenz in Berlin ausrichte, sei ein Zeichen für die Entschlossenheit, in den Vereinten Nationen Verantwortung für Frieden und Sicherheit zu übernehmen.

Derzeit sind knapp 70.000 Friedenssichernde aus 120 Ländern in elf UN-Missionen im Einsatz. Davon sind rund 55.000 Soldatinnen und Soldaten, rund 1.100 zivile Fachleute und weitere 6.000 Polizistinnen und Polizisten. Deutschland hat aktuell laut Ministeriumsangaben rund 300 Soldatinnen und Soldaten in der Westsahara, im Südsudan und im Libanon entsandt sowie 13 Polizeikräfte im Südsudan, in Zypern und im Kosovo.