Papst Leo XIV. tritt erstmals an die Öffentlichkeit

Papst Leo XIV. tritt erstmals an die Öffentlichkeit

Rom (epd). Kurz nach seiner Wahl hat sich Papst Leo XIV. in Rom erstmals vor den Gläubigen aus aller Welt gezeigt. „Der Friede sei mit euch allen“, rief er den Menschen zu. Er sendete mit seinen ersten Worten einen Friedensgruß in die ganze Welt. „Ein unbewaffneter Frieden, bescheiden, aber durchgehend“, sagte der 69-Jährige. Der neue Papst erinnerte auch an seinen am Ostermontag verstorbenen Amtsvorgänger. Viele hätten noch die geschwächte, aber dennoch starke Stimme von Papst Franziskus im Ohr, der Rom und der ganzen Welt an Ostern seinen Segen gespendet habe. „Danke, Papst Franziskus!“, sagte er. Er wolle diesen Segen weiterführen, sagte Prevost.

Die Menschen applaudierten und jubelten, als der Kardinalprotodiakon Dominique Mamberti die Wahl von Kardinal Robert Francis Prevost bekanntgab. Wenige Minuten später trat Prevost erstmals als Leo XIV. vor die Menschenmenge, um den Segen „Urbi et Orbi“ von der Mittelloggia des Petersdoms zu spenden. Bei seinem Auftritt winkte und lächelte er.

Der 69-Jährige war Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe und emeritierter Erzbischof von Chiclayo im Nordwesten von Peru. Geboren wurde Prevost 1955 in Chicago.

Am Donnerstagnachmittag hatten ihn die Kardinäle im Konklave in geheimer Wahl zum Nachfolger von Papst Franziskus gewählt, der am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben war.

Der weiße Rauch, der traditionell die Wahl eines neuen Papstes signalisiert, stieg kurz nach 18 Uhr auf. Zeitgleich läuteten die Glocken des Petersdoms. Der Papst ist seinem Titel nach Bischof von Rom und Stellvertreter Christi auf Erden. Er ist das Oberhaupt der katholischen Kirche. 133 Kardinäle waren zur Wahl berechtigt. Die Wahl ist erfolgreich, wenn ein Kandidat mindestens zwei Drittel der Stimmen erhält. Der letzte Papst Leo, Leo XIII., stand von 1878 bis 1903 an der Spitze der katholischen Kirche.

Der Petersplatz war am Abend voll mit Menschen, bis auf die Via della Conciliazione erstreckte sich die Menschenmenge. Auch Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri sowie der deutsche Kardinal Walter Kasper warteten auf dem Petersplatz auf die ersten Worte des neuen Kirchenoberhaupts. „Leone, Leone“ riefen die Menschen im Chor auf dem Platz.