Mainz (epd). Mit der Forderung nach fairen Kakaopreisen für Bäuerinnen und Bauern in Entwicklungsländern mahnen die Weltläden in Deutschland die Schokoladenindustrie zum Teilen ihres Profits. Obwohl Kakao einer der wertvollsten Rohstoffe der Weltwirtschaft sei, hätten die Anbauenden kaum etwas von den aktuell hohen Weltmarktpreisen, erklärte der Weltladen-Dachverband am Montag in Mainz. „Die Profite erwirtschaften die Schokoladenhersteller“, betonte Annika Jungbluth, Referentin für politische Kampagnen.
Das Geld, das bei den Bäuerinnen und Bauern ankomme, reiche oft nicht, deren Kosten zu decken, erklärte der Verband anlässlich des Weltladentags am 10. Mai. Als Folge müssten häufig Kinder bei der Kakaoproduktion mithelfen, statt in die Schule gehen zu können. „Wir brauchen einen grundlegenden Wandel in der Art und Weise, wie Kakao produziert und gehandelt wird“, sagte Jungbluth. „Der Faire Handel der Weltläden zeigt, dass es auch anders geht.“
Von den großen Schokoladenherstellern fordert der Verband, einen existenzsichernden Kakaopreis zu zahlen. Dringend nötig seien außerdem Investitionen in nachhaltige Anbaumethoden auf den Kakaofarmen, um sie an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen.