Berlin (epd). Die Zahl der Angriffe auf sexuelle Minderheiten ist nach Erhebungen der Berliner Beratungsstelle Maneo im vergangenen Jahr in der Hauptstadt gestiegen. Die Beratungsstelle erfasste 2024 einen Anstieg um acht Prozent auf 738 Fälle „mit explizit LSBTIQ+-feindlichem Bezug“, wie es in dem am Montag in Berlin veröffentlichten Maneo-Report 2024 heißt.
Zusätzlich seien Gewaltfälle dokumentiert worden, die sich laut Beratungsstelle nicht gegen die sexuelle Orientierung der Betroffenen richteten. Insgesamt hat Maneo für 2024 damit 1.081 Meldungen dokumentiert. Das stelle einen Höchststand dar.
In knapp einem Drittel der Fälle (31 Prozent) handelte es sich um einfache und gefährliche Körperverletzungen. Rund ein Viertel der Fälle betrafen Nötigungen und Bedrohungen (26 Prozent) sowie Beleidigungen (25 Prozent). Dabei geht Maneo von einem Dunkelfeld von bis zu 90 Prozent aus. Viele Betroffene hätten Vorerfahrungen von Diskriminierung und körperlicher Gewalt sowie fehlendem Beistand, hieß es zur Begründung. Das verstärke „die Skepsis gegenüber Strafverfolgungsbehörden“.