Berlin (epd). Im neuen Bundeskabinett sind deutlich mehr Katholiken vertreten als in der Vorgängerregierung. 8 der 18 künftigen Ministerinnen und Minister gehören laut Selbstauskunft der römisch-katholischen Kirche an, darunter der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz, sein künftiger Kanzleramtschef Thorsten Frei (beide CDU) sowie alle Kabinettsmitglieder der CSU. Die neue Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan (SPD) stammt aus einer chaldäisch-katholischen Familie.
Drei Mitglieder des Kabinetts, das am Dienstag vereidigt werden soll, bekennen sich zur evangelischen Kirche: Lars Klingbeil (SPD), Katherina Reiche und Johann Wadephul (beide CDU). Die designierte Bildungs- und Familienministerin Karin Prien (CDU) stammt aus einer jüdischen Familie. Fünf der künftigen Ministerinnen oder Minister gehören keiner Religionsgemeinschaft an oder machen dazu zumindest öffentlich keine Angaben.
Im Kabinett des scheidenden Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) gehörte die Hälfte der Ministerinnen und Minister keiner Religionsgemeinschaft an oder verzichtete auf öffentliche Angaben dazu. Bei den kirchlich gebundenen Regierungsmitgliedern waren Protestanten in der Mehrzahl. Nur drei Kabinettsmitglieder waren katholisch.
Bei der Vereidigung haben die Kabinettsmitglieder die Wahl, den Amtseid mit der religiösen Beteuerung „So wahr mir Gott helfe“ abzulegen. Nicht immer sagt dies aber etwas über die Kirchenmitgliedschaft aus: Die Protestantin Annalena Baerbock (Grüne) verzichtete in der vergangenen Wahlperiode bei ihrer Vereidigung auf den Zusatz, während der aus der Kirche ausgetretene Christian Lindner (FDP) ihn sprach.