Merkel: Tür zur Kirche muss auch den Zweifelnden offen stehen

Merkel: Tür zur Kirche muss auch den Zweifelnden offen stehen

Hannover (epd). Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) rät ihrer evangelischen Kirche zu gezielten Angeboten für Nichtmitglieder ohne größere Hürden. Auch jenen, „die vielleicht nicht so bibelfest sind und nicht so bibelkundig, und die die Lieder noch nicht singen können“, sollte die Tür zur Kirche offen stehen, sagte Merkel am Donnerstag am Rande des evangelischen Kirchentages in Hannover dem Fernsehsender phoenix: „Wer sich trauen lassen möchte, wer sich vielleicht doch taufen lassen möchte, darf nicht den Eindruck haben, dass die Barriere da so hoch ist, dass das gar nicht geht.“

Viele betrachteten die Kirche heute als einen Ort, an dem man vielleicht nicht willkommen ist, wenn man sich seines Glaubens noch nicht sicher sei, sagte Merkel. Doch kenne diese Zweifel jeder, der sich als Christ bezeichnet.

Der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag findet bis Sonntag in Hannover statt. Das fünftägige Treffen steht unter der Losung „mutig - stark - beherzt“. Merkel, die aus einem evangelischen Pfarrhaus stammt, hatte bei dem Christentreffen am Donnerstagmorgen eine Bibelarbeit gestaltet.

In dem phoenix-Interview schilderte Merkel, dass ihr christlicher Glaube ihr während ihrer Kanzlerschaft von 2005 bis 2021 geholfen habe. „Ein Stück Gottvertrauen“ könne dazu beitragen, in schwierigen Situationen akzeptable Lösungen zu finden.