Fehrs: "Christentum ist eine öffentliche Angelegenheit"

Fehrs: "Christentum ist eine öffentliche Angelegenheit"

Hannover (epd). Seit ihrer Entstehung vor 2.000 Jahren hat die Kirche laut der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, einen öffentlichen Auftrag. „Christentum ist eine öffentliche Angelegenheit“, sagte die Hamburger Bischöfin am Donnerstag auf dem Kirchentag in Hannover. Christinnen und Christen verträten Werte wie Solidarität und Nächstenliebe, die 2.000 Jahre alt seien.

In der Debatte über öffentliche Äußerungen zu politischen Themen von Kirchenvertretern sagte Fehrs, wenn man Kirche in eine politische Ecke dränge, ärgere sie das. Denn was Themen wie die Bewahrung der Schöpfung, den Schutz des Lebens und Menschenwürde angehe, fühle man sich mit allen demokratischen Parteien verbunden. Natürlich gebe es aber manchmal unterschiedliche Einschätzungen - wie etwa in der Migrationspolitik.

Auch wenn die Kirchen Mitglieder verlören, seien sie immer noch stabilisierende Faktoren der Demokratie. Das Grundverständnis einer Solidargemeinschaft gehe in der Gesellschaft verloren, sagte Fehrs. Unter diesen Bedingungen sei es aber auch für die Kirchen schwer, die Mitgliederzahlen stabil zu halten.

Der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag findet bis Sonntag in Hannover statt. Das fünftägige Treffen steht unter der Losung „mutig - stark - beherzt“.